Bund legt neues Förderprogramm für Gebäudesanierung auf
Stand: 14.12.2012
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Berlin - Nachdem der Steuerbonus für energetische Gebäudesanierungen gescheitert ist, will der Bund das Dämmen von Häusern mit einem Förderprogramm von jährlich 1,8 Milliarden Euro anschieben. Ein milliardenschwerer Steuerrabatt war am Mittwochabend im Vermittlungsausschuss von Bund und Ländern wegen eines Streits über die Kostenverteilung beerdigt worden.
Der Bund will stattdessen 300 Millionen Euro jährlich für ein Förderprogramm der KfW-Bank geben. Das kündigte die Regierung am Donnerstag in einer Protokollerklärung an. Da es bereits ein Programm mit zinsgünstigen KfW-Krediten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gibt, beläuft sich das neue Gesamtvolumen auf 1,8 Milliarden Euro pro Jahr.
Die zusätzliche Förderung soll aller Voraussicht nach über acht Jahre laufen. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, Gebäude zu dämmen, zugige Fenster auszutauschen oder energiesparende Heizungsanlagen einzubauen. Rund 40 Prozent der Energie wird im Gebäudesektor verbraucht. Daher kommt diesem Bereich eine Schlüsselstellung zu, um die Energiewende zu meistern.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hatte aber vor allem auf den zusätzlichen Steuerbonus gehofft. "Der 12.12.12 ist ein schwarzer Tag für die Energiewende", sagte Präsident Otto Kentzler. "Bürger und Betriebe warten schon viel zu lange auf wirksame Anreize für Investitionen in die energetische Gebäudesanierung." Bund und Länder würden ihrer Verantwortung für Klimaschutz und Energiewende nicht gerecht. Das gelte in besonderer Weise für Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie zeigte sich enttäuscht: "Eine flächendeckende energetische Sanierung der Gebäude in Deutschland rückt damit in weite Ferne", kritisierte Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
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