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BP verkauft Teile des Fördergeschäfts im Golf von Mexiko

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

London - Der Ölkonzern BP leidet noch immer an den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Das Unternehmen trennt sich nun von einer Reihe von Geschäften in der Region, um die Kosten stemmen zu können.

Zweieinhalb Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat der britische Ölkonzern BP sein milliardenschweres Verkaufsprogramm fast abgeschlossen. Am Montag teilte der Konzern mit, Anteile an drei Förderprojekten im Golf von Mexiko an das texanische Unternehmen Plains verkaufen zu wollen. Dafür kassieren die Briten 5,55 Milliarden US-Dollar (6,93 Mrd Euro). Die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Die Unternehmen gehen davon aus, dass das Milliardengeschäft Ende des Jahres endgültig über die Bühne gegangen sein wird.

Konzentration auf lukrative Projekte

Der Verkauf sei Teil der Strategie, sich auf besonders große und lukrative Projekte zu konzentrieren. Sieben aktive und zukünftige Quellen bleiben den Briten in der Region. BP hatte die konkreten Verkaufsabsichten im Golf von Mexiko bereits im Mai kundgetan und sich seitdem auf die Suche nach einem Käufer begeben. Für BP seien die abzustoßenden Ölquellen "ohne strategische Bedeutung", hatte Vorstandschef Bob Dudley damals erklärt.

Im Golf von Mexiko will sich BP auf einen Kern von Produktionsquellen beschränken. Dort war im April 2010 die Plattform "Deepwater Horizon" explodiert und hatte eine riesige Umweltkatastrophe ausgelöst. Das Unglück kostete elf Menschen das Leben und verursachte einen Milliardenschaden. BP beschloss daraufhin, sich von Firmenwerten in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar zu trennen, um die Kosten decken zu können. Davon hat das Unternehmen inzwischen 32 Milliarden Dollar geschafft.

Kosten könnten noch steigen

Die Rechnung für die Katastrophe könnte höher ausfallen als von der Londoner Konzernzentrale bisher erwartet. Auch nach der Einigung mit tausenden privaten Klägern auf die Entschädigung für Umweltschäden und Geschäftseinbußen über eine Summe von rund 7,8 Milliarden US-Dollar zeigt sich das US-Justizministerium hart. Die USA werfen BP vor, vor der Katastrophe "grob fahrlässig" gehandelt zu haben.

Sollte ein Gericht in dem im Januar beginnenden Gerichtsverfahren dies bestätigen, steht den staatlichen Stellen nach US-Gesetz eine Entschädigung von 4300 US-Dollar pro ausgelaufenem Barrel (159 Liter) Rohöl zu. BP würde dann eine zusätzliche Strafsumme von bis zu 20 Milliarden US-Dollar drohen.