Berlusconi und Putin wollen deutschen Beitrag an South Stream
Stand: 11.10.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Moskau - Der italienische und der russische Regierungschef, Silvio Berlusconi und Wladimir Putin, haben deutsche Firmen zum Einstieg in ihr South Stream-Gasprojekt aufgefordert. Ein deutsches Unternehmen habe bereits Interesse signalisiert, teilte Putin bei dem Treffen in der russischen Stadt St. Petersburg mit, allerdings ohne Details zu nennen. Berlusconi bezeichnete eine mögliche deutsche Beteiligung als positiven Beitrag.
"Das wäre ausgezeichnet", sagte auch Putin nach Angaben russischer Agenturen. Medien in Moskau hatten berichtet, der russische Staatskonzern Gazprom wolle die BASF-Tochter Wintershall zum Einstieg in das Projekt zur Versorgung Südeuropas bewegen.
Putin sagte unter indirektem Hinweis auf das Konkurrenzprojekt Nabucco, South Stream werde "andere Pläne" nicht stören. Mit Nabucco will die Europäische Union unabhängiger von russischen Gas-Lieferungen werden. Finanzierung und Lieferverträge sind aber noch nicht sicher. South Stream werde zur Erhöhung der Energiestabilität in Europa beitragen, unterstrichen Putin und Berlusconi. Italiens Regierungschef hielt sich zu einem Privatbesuch in Russland auf. South Stream soll von 2015 an jährlich bis zu 63 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland quer durch das Schwarze Meer nach Südeuropa pumpen. Die Kosten werden auf 25 Milliarden Euro geschätzt.