Berlin (dpa) - Die Berliner Verbraucherzentrale will eine Klage von bis zu 100 Kunden gegen die Gasag koordinieren und unterstützen. Sie gibt einer Klage gegen die angekündigte Gaspreiserhöhung gute Erfolgsaussichten, "da der Tarif weder preisgünstig noch verbraucherfreundlich und daher unbillig ist", teilte die Verbraucherzentrale am Mittwoch mit.
Der Bund der Energieverbraucher habe für das Jahr 2005 einen "billigen"
Gaspreis von 4,24 Cent pro Kilowattstunde errechnet. Der Basisendtarif der
Gasag betrage aber ab 1. Oktober 7,308 Cent, wobei noch ein monatlicher Grundpreis von 4,64 Euro hinzukomme. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden im Jahr muss künftig 10,9 Prozent mehr bezahlen. Begründet wurde die zweite Preiserhöhung innerhalb von zehn Monaten in Berlin mit dem Anstieg des Ölpreises. Damit verteuert sich das
Gas in der Hauptstadt für etwa 700 000 Kunden.
Vor dem Hamburger Landgericht wird bereits eine Sammelklage gegen den regionalen Versorger
E.ON Hanse verhandelt. Der Gasanbieter muss damit rechnen, seine Preiskalkulation offen legen zu müssen.