Aserbaidschan soll EU über Nabucco-Pipeline mit Gas beliefern
Stand: 14.01.2011
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Brüssel - Für die geplante Nabucco-Pipeline will Aserbaidschan die EU mit Gas beliefern, damit verringert die EU auch ihre Abhängigkeit von russischem Gas. Am Donnerstag wurde eine gemeinsame Erklärung über die langfristige Lieferung "von substanziellen Gasvolumen" von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Aserbaidschans Präsident Ilcham Alijew in Baku unterzeichnet.
Demnach wollen beide Partner einen Versorgungskorridor für Gas nach Europa errichten. Aserbaidschan ist für die EU ein strategisch wichtiges Land, das den Westen bereits mit Öl beliefert. Künftig soll das Land für die Grundauslastung der Nabucco-Röhre sorgen und Brückenkopf für den Zugang zu den Energievorkommen in Zentralasien sein. Barroso bezeichnete den Schritt als "wichtigen Durchbruch". Die Vereinbarung ermögliche die Realisierung von Nabucco und weiteren Pipelines.
Die Nabucco-Pipeline ist als Alternative zu russischen Gasleitungen geplant und soll vom Kaspischen Meer nach Mitteleuropa gehen. Damit will Europa seine Energie-Abhängigkeit von Russland verringern. Unternehmen und Verbraucher sollen sich von 2015 an auf Gas-Lieferungen verlassen können.
Um welche Liefermengen es bei der Vereinbarung mit Aserbaidschan geht, ist noch offen. In der Region am Kaspischen Meer liegen riesige, noch unerschlossene Gasvorkommen. Sie bilden die Basis für das Nabucco-Projekt. An dem Nabucco-Konsortium ist maßgeblich der Konzern RWE beteiligt.