Abu Dhabi zeigt Interesse an Einstieg bei Nabucco-Pipeline
Stand: 09.08.2010
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Salzburg - Die geplante Gaspipeline Nabucco könnte laut einem Pressebericht einen finanzstarken Partner hinzugewinnen. Die staatliche Beteiligungsgesellschaft des Emirats Abu Dhabi IPIC habe Interesse daran gezeigt, in das Betreiberkonsortium einzusteigen. Dies berichteten die "Salzburger Nachrichten" am Montag.
Das Firmenkonsortium, zu dem neben dem zweitgrößten deutschen Energieunternehmen RWE der österreichische Ölkonzern OMV zählt, wollte die Gerüchte in dem Blatt nicht offiziell kommentieren. Grundsätzlich sei die Gruppe aber für einen weiteren Partner offen, erklärte eine OMV-Sprecherin. IPIC hält 20 Prozent der OMV-Aktien.
Die geplante 3.000 Kilometer lange Gaspipeline soll ab 2014 Gas aus dem kaspischen Raum durch die Türkei nach Europa bringen und dabei Russland umgehen. Die Kosten werden auf rund 8 Milliarden Euro beziffert.
Bislang fehlen für Nabucco noch verbindliche Lieferzusagen aus den Ländern am Kaspischen Meer. Für RWE etwa sind diese Zusagen die Voraussetzung für die Investitionsentscheidung. Doch noch zögern die Lieferländer. Das soll auch daran liegen, dass der russische Gasriese Gazprom mit allen Mitteln versucht, das Konkurrenzprojekt zu verhindern.
Die Russen wollen selbst eine Pipeline durch das Schwarze Meer bauen. Der Einstieg von Abu Dhabi wäre vor diesem Hintergrund ein wichtiges Signal für den Bau von Nabucco. IPIC ist bereits im Gasgeschäft in Turkmenistan aktiv.
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