Mobile Ladestation
Die E-Mobilität entwickelt sich zurzeit rasant weiter. Einer der Punkte, den Skeptiker gegen Elektroautos anführen, ist die kurze Reichweite der Fahrzeuge pro Batterieladung und damit die Abhängigkeit von Ladestationen. Sowohl die Reichweite der E-Autos als auch die Ladeinfrastruktur wachsen schnell weiter. Besonders interessant sind auch mobile Ladestationen. Neben Wallboxes in der heimischen Garage gibt es bereits die Entwicklung der ersten vollständig mobilen E-Ladestationen nach dem Prinzip der Powerbanks, wie sie etwa für Mobiltelefone verwendet werden.
- Was ist eine mobile Ladestation?
- Vor- und Nachteile
- Ladestation der Zukunft
- So funktioniert das Laden
- Weitere Ladestationen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Reisen oder in Regionen mit schwacher Ladeinfrastruktur für E-Autos bieten mobile Ladestationen eine praktische Alternative.
- Die mobile Ladestation wandelt den Wechselstrom des deutschen Stromnetzes in Gleichstrom um, wie er zum Laden des Elektroautos benötigt wird.
- Ein mobiler Superlader nach Powerbank-Prinzip für die private Nutzung ist noch Zukunftsmusik.
Was ist eine mobile Ladestation?
Als Alternative zum Netz der Ladesäulen für Elektroautos wurden für den privaten Gebrauch zum einen Wandladestationen oder Wallboxes entwickelt - also festinstallierte Ladestationen, die meist in der heimischen Garage an der Wand angebracht werden - zum anderen mobile Ladeboxen mit Standfüßen und Griff, die man mitnehmen kann - zum Beispiel in den Urlaub. Bei verschiedenen Anbietern können mobile Ladestationen mit Transport-Anhänger für besondere Anlässe wie Feste bereits ausgeliehen werden.
Vor- und Nachteile von mobilen Ladestationen
Hauptnachteil mobiler Ladestationen ist die Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit des Stromnetzes, an das man die mobile Ladestation anschließt. So kommt man beim Laden an einer 2,3 Kilowatt-Haushaltssteckdose unter Umständen auf eine Ladezeit von etwa 8 Stunden.
Vorteile von mobilen Ladestationen
- Unabhängigkeit von der Ladeinfrastruktur - zum Beispiel auf Reisen
- Jede Steckdose kann zum Laden des E-Autos genutzt werden
- Auch ohne eigene Garage kann zuhause geladen werden
- Überhitzungsschutz für Kabel und Steckdose
Die mobile Ladestation der nahen Zukunft
Autokonzerne und Energieanbieter testen zurzeit noch eine zweite Bauweise mobiler Ladestationen: Nach dem Prinzip der vorgeladenen Powerbank soll es bald möglich sein, E-Autos in kürzester Zeit aufzuladen.
Der deutsche Autobauer VW zum Beispiel hat angekündigt, die ersten mobilen Power-Schnellladestationen in Wolfsburg aufzustellen, die bei VW selbst entwickelt wurden. Der Ladevorgang soll damit auf durchschnittlich 17 Minuten pro E-Auto verkürzt werden. 2020 sollen diese neuartigen Ladestationen in Serienproduktion gehen.
Zurzeit sind diese Superlader allerdings noch groß, schwer und damit für eine Aufstellung auf Firmenparkplätzen, Festivals oder im öffentlichen Raum gedacht. Mobil meint hier heute noch nicht zum Mitnehmen, sondern flexibel aufstellbar und nicht auf einen Stromanschluss angewiesen. Der mobile Superlader nach Powerbank-Prinzip für den privaten Gebrauch ist damit zurzeit noch Zukunftsmusik.
Wie funktioniert die mobile Ladestation für Elektroautos?
Die zurzeit vorhandenen Modelle mobiler Ladestationen bieten die Möglichkeit, Elektroautos mit Typ-2-Stecker privat an 400-Volt-Drehstromsteckdosen zu laden, wie sie in deutschen Haushalten auch für Herdanschlüsse verwendet werden. Mit Adapter ist es auch möglich, die normale 230-Volt-Steckdose zu nutzen, was die Ladezeit aber deutlich verlängert.
Im mobilen Ladegerät wird mit einem Konverter oder Gleichrichter der Wechselstrom des deutschen Stromnetzes in Gleichstrom umgewandelt, wie er zum Laden des Elektroautos benötigt wird. Diese Technik schützt gleichzeitig auch vor Überhitzung des Ladekabels und der Steckdose.
So funktioniert die Powerbank-Alternative
Die mobile Schnellladestation der Zukunft, die VW zurzeit testet und ab 2020 produzieren will, funktioniert unabhängig vom Stromanschluss wie eine vorgeladene Powerbank für Elektrofahrzeuge. An der Power-Ladestation mit einem Batteriepaket von 360 Kilowattstunden Ladekapazität kann an zwei Anschlüssen gleichzeitig Gleichstrom mit bis zu 100 kW schnellgezapft werden. Parallel stehen auch zwei Wechselstromanschlüsse zur Verfügung, zum Beispiel für das Laden von E-Bikes. Eine Batterie-Ladung der Station soll laut VW für etwa 15 E-Autos reichen. Bei einem Akku-Stand von unter 20 Prozent muss die Batterie der Ladestation ausgetauscht oder die Station an den Strom angeschlossen werden.
Gibt es die mobile Ladestation auch für weitere Elektrofahrzeuge?
Auch für E-Bikes gibt es zum einen ein Netz an Ladestationen, wo der Fahrzeug-Akku unterwegs aufgeladen werden kann. Zum anderen sind Elektrofahrräder, Elektromobile (Motor-Krankenfahrstühle) und E-Scooter serienmäßig mit mobilen Ladegeräten zum privaten Aufladen für zuhause und unterwegs ausgestattet, mit denen das Laden einige Stunden dauert.
Da ihr Strombedarf deutlich niedriger ist als bei E-Autos, kann der entnehmbare Akku von E-Bikes oft während eines Aufenthalts in Hotels, Gaststätten oder Museen an üblichen Schuko-Steckdosen aufgeladen werden.
Die neuen mobilen Schnellladestationen mit Batteriepaket für Elektroautos sind auch für E-Bikes geeignet.