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Zwar haben E-Autos eine immer höhere Reichweite, doch ihre Nutzung wird umso attraktiver, wenn ein nahezu lückenloses Ladenetz mit ausreichend vielen Ladesäulen hierzulande bereitsteht. Es braucht dafür viele Normalladepunkte und auch Schnellladesäulen. Wir haben den aktuellen Stand rund um die Ladeinfrastruktur zusammengefasst.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Die Erfolgsfaktoren des Ladenetzes
  3. Das Ladenetz in Deutschland
  4. Verwandte Themen
  5. Weiterführende Links

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ladenetz in Deutschland umfasst knapp 123.449 Ladepunkte, wovon etwa 20 Prozent Schnellladepunkte sind.
  • Während die Ladezeit an normalen AC-Ladesäulen einige Stunden beträgt, können schnelle DC-Ladesäulen den Akku in unter einer Stunde wieder aufladen.
  • An den Ladesäulen wird nahezu immer nach bezogenen Kilowattstunden abgerechnet, mehrere Zahlungsarten stehen dabei zur Auswahl.
  • Viele Ladetarif-Anbieter haben sich in Roaming-Netzwerken arrangiert, so lässt sich mit einem Vertrag deutschlandweit laden und in Europa stehen mehr als 600.000 Lademöglichkeiten bereit.

Ladenetz: Viele Ladesäulen und eine einfache Nutzung sind wichtig

Der Ausbau des Ladenetzes zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Verbreitung und die Akzeptanz der Elektromobilität. Schließlich spielt es für die Fahrerinnen und Fahrer eine entscheidende Rolle, ob sie den Akku des Fahrzeugs ohne großen Aufwand im Alltag laden können.

In diesem Zusammenhang ist es nicht nur von essenzieller Bedeutung, wie viele Ladepunkte es gibt und wo diese sich befinden. Im Fokus steht insbesondere die Benutzerfreundlichkeit der Ladeinfrastruktur.

Das Ladenetz in Deutschland

Hierzulande gibt es laut Bundesnetzagentur 123.449 gemeldete Ladepunkte (Stand: 1. Januar 2024). Davon sind 98.216 Normalladepunkte und 25.233 Schnellladepunkte. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl der Ladepunkte um 40 Prozent gestiegen. Die fünf größten Betreiber sind EnBW, E.ON, Tesla, EWE und Lidl.

Die Ladesäulen stehen E-Autos sowohl auf öffentlichen als auch privatem Gelände zur Verfügung. Immer öfter bieten dabei beispielsweise Bau- und Supermärkte auf ihren Parkflächen Ladepunkte an.

Einheitliche Stecker

Die seit 2016 gültige Ladesäulenverordnung trägt bereits ihren Teil zu einem ungehinderten Zugang zu den Stromtankstellen bei. Seitdem die Verordnung rechtskräftig ist, gibt es mit dem Combined Charging System (CCS) einen einheitlichen Standard für Stecker.

Das Gesetz sieht zwar keine Nachrüstung bereits vorhandener Ladestationen vor, die meisten Stromtankstellen beziehungsweise Ladepunkte wurden jedoch erst nach 2017 gebaut, sodass sich Besitzerinnen und Besitzer eines Elektroautos um das Steckersystem in der Regel keine Sorgen machen müssen.

Typ-2- und Combo-2-Stecker dominieren das Feld

Die Bundesnetzagentur gibt in ihrem "Überblick über die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur" auch einen Einblick zu den verwendeten Steckersystemen. So dominiert an AC-Ladesäulen der heutzutage mit nahezu allen E-Autos kompatible Typ-2-Stecker. In einigen Fällen wird zudem noch auf den herkömmlichen Schuko-Stecker zum Aufladen.

Ähnlich konkurrenzlos wie der Typ-2-Stecker an den AC-Ladesäulen ist es der Combo-2-Stecker (oder erweiterter Typ-2-Stecker) an den schnellen DC-Ladesäulen. Der vorwiegend in Asien ziemlich populäre CHAdeMO-Stecker findet an den Schnellladepunkten in Deutschland nur wenig Verwendung.

Die Ladezeit ist abhängig von vielen Faktoren

Rund 80 Prozent der 123.449 Ladepunkte sind Normalladepunkte, die in der Regel über eine Leistungsklasse von 22 Kilowatt (kW) verfügen. In diesen Ladesäulen befindet sich kein Ladegerät, welches den Wechsel- in Gleichstrom umwandelt. Infolgedessen kann die Ladezeit des Akkus an einer sogenannten AC-Ladesäule mehrere Stunden betragen.

An den Schnellladepunkten findet hingegen die Stromumwandlung direkt im Gerät statt, sodass E-Autos mit 50 bis 150 kW geladen werden können. Manche DC-Ladesäulen bieten sogar eine Leistung von rund 300 kW und mehr. Wie schnell das eigene E-Auto geladen werden kann, hängt unter anderem vom Modell und dessen Ausstattung, der Kapazität des Akkus und auch den Witterungsbedingungen ab.

Ladetarif-Anbieter schließen sich in Roaming-Netzwerken zusammen

In den vergangenen Jahren hat sich einiges auf dem Markt der Ladetarif-Anbieter getan: Ohne große Bindung können sich E-Mobilisten für einen Vertrag entscheiden, denn die meisten Anbieter verzichten sowohl auf eine lange Vertragslaufzeit als auch auf eine monatliche Grundgebühr. Zudem bezahlen Kundinnen und Kunden eines Ladetarif-Anbieters deutlich weniger an öffentlichen Ladesäulen als mit dem vertragslosen Ad-hoc-Laden.

Mithilfe des Smartphones oder einer Ladekarte schalten Fahrerinnen und Fahrer öffentliche Ladesäulen frei und tanken anschließend die benötigte Menge Strom. Abrechnet werden die bezogenen Kilowattstunden (kWh), gezahlt wird per Kreditkarte, App oder Lastschrift.

Dank des Zusammenschlusses in sogenannten Roaming-Netzwerken sind Fahrende von E-Autos nicht mehr zwingend auf mehrere Anbieter angewiesen. So lässt sich häufig schon mit einem Vertrag und einer Ladekarte problemlos an fast allen Ladesäulen im Inland und über 600.000 Ladesäulen europaweit Strom laden.

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