CHAdeMO-Ladestation
An einer CHAdeMO-Ladestation lassen sich Akkus von Elektroautos und Plug-in-Hybriden mit Gleichstrom (DC) – also vergleichsweise schnell – laden. Weltweit gab es 2020 bereits mehr als 30.000 derartige Schnellladesäulen, davon knapp 15.000 in Europa. Am weitesten verbreitet sind CHAdeMO-Stationen in Japan, wo der Gleichstrom-Ladestandard ursprünglich auch herkommt.
- Was ist eine CHAdeMo-Ladestation?
- CHAdeMO-Standard ermöglicht bidirektionales Laden
- Marken mit CHAdeMO-Stecker
- Die wesentlichen Vorteile
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer CHAdeMO-Ladestation handelt es sich um eine Gleichstrom-Ladesäule, die den japanischen Standard für das Schnellladen darstellt.
- Öffentliche CHAdeMO-Stromtankstellen haben in der Regel eine Ladeleistung von 50 Kilowatt, manchmal jedoch auch bis zu 200 und demnächst sogar 400 Kilowatt.
- Der größte Vorteil einer CHAdeMO-Ladestation stellt die geringe Ladedauer dar.
Was ist eine CHAdeMo-Ladestation?
Die CHAdeMO-Ladestation ist ein Schnellladesystem für Elektrofahrzeuge nach japanischem Standard, welches vom Energiekonzern Tepco in Zusammenarbeit mit verschiedenen Autoherstellern entwickelt wurde. Die mit einem CHAdeMo-Stecker ausgerüsteten Gleichstrom-Ladesäulen stellen das Gegenstück zum europäischen Combined Charging System (CCS) – einem weiteren Stecksystem – dar. Da die Leistungselektronik sich gleicht, entstehen Ladesäulenbetreibern jedoch nur Mehrkosten von etwa fünf Prozent, wenn sie an einer Stromtankstelle beide Standards implementieren. Deshalb sind an vielen Stationen beide Anschlüsse vorhanden.
Die Bezeichnung CHAdeMO steht für „Charge de Move“, was sinngemäß „Bewegung durch Ladung“ bedeutet. Zeitgleich ist der Begriff eine Anspielung auf das japanische Wortspiel „Ocha demo ikaga desuka“, welches sich in etwa mit „Eine Tasse Tee gefällig?“ übersetzen lässt. Schließlich dauert es an einer CHAdeMO-Ladestation nur 15 bis 30 Minuten, den Akku eines Elektroautos auf 80 Prozent der Kapazität mit Strom zu befüllen: Gerade genug Zeit für ein Heißgetränk.
Der CHAdeMO-Ladeanschluss besitzt nicht nur die für den Gleichstrom erforderlichen Kontakte, sondern darüber hinaus auch Pins für die Datenkommunikation. Diese ermöglichen es der Ladestation, mit dem Batteriemanagementsystem (BMS) des Fahrzeugs zu kommunizieren, welches den Ladevorgang steuert. Dabei werden folgende Informationen ausgetauscht:
- Aktueller Ladezustand des Akkus
- Höchstmögliche zum Laden nutzbare Gleichspannung und Stromstärke
- Weitere Akkuparameter, beispielsweise die Spannung und Temperatur
Die Ladeleistung von CHAdeMo-Stromtankstellen
Aktuell liegt die Ladeleistung von mit einem CHAdeMO-Stecker versehenen Ladesäulen meist bei 50 Kilowatt. Einige Ladestationen – auch in Europa – verfügen bereits über eine Leistung von 100 bis 200 Kilowatt. Seit 2020 entsteht zudem eine neue Generation von Stromtankstellen, die den Akku des Fahrzeugs sogar mit bis zu 400 Kilowatt aufladen. Außerdem haben sich chinesische und japanische Industrieverbände Mitte 2018 darauf verständigt, einen noch schnelleren Ladestandard zu entwickeln, der Leistungen von 500 bis 900 Kilowatt erreichen soll.
Was ist eine CHAdeMo-Wallbox?
Neben Schnelladesäulen bietet der Handel auch CHAdeMO-Wallboxen an, also kompakte Wandladestationen für zuhause und Unternehmen. Diese kommen aktuell auf eine Ladeleistung von bis zu 25 Kilowatt. Darüber hinaus gibt es ebenso Wallbox-Modelle, die sowohl mit einem CCS- als auch mit einem CHAdeMO-Stecker ausgerüstet sind oder bei denen zumindest eine Nachrüstung möglich ist.
CHAdeMO-Standard ermöglicht bidirektionales Laden
Beim bidirektionalen Laden kann der Strom in beide Richtungen fließen, also auch vom Akku des Elektrofahrzeugs in das Hausnetz oder das allgemeine Stromnetz. Die wichtigste Voraussetzung für die Ladetechnologie stellt die Kommunikation zwischen der Wallbox und dem Managementsystem der Elektroauto-Batterie dar. Die Innovation ermöglicht es, Autos mit Elektroantrieb in die Energiewirtschaft einzubinden. Das heißt, die Fahrzeuge lassen sich beispielsweise auch als Notstromquelle nutzen oder um Verbrauchsspitzen abzufangen.
Wer eine bidirektionale Ladestation in Form einer Wallbox sucht, kann bereits verschiedene Modelle finden. Allerdings fallen die Preise noch sehr hoch aus. Zukünftig dürfte die Technologie auch bei öffentlichen CHAdeMO-Ladestationen verstärkt Verwendung finden.
An einer CHAdeMO-Ladestation tanken: Mit diesen Marken funktioniert‘s
Nissan, Mitsubishi und Subaru gehörten bereits zum Industriekonsortium, das den Standard entwickelte und 2010 einführte. Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe weiterer Hersteller, die ihre Fahrzeuge mit einem CHAdeMO-Stecker ausrüsten. Dazu gehören beispielsweise:
- Toyota
- Kia
- Peugeot
- Citroën
- Honda
Darüber hinaus bietet Tesla für verschiedene seiner Modelle einen CHAdeMO-Adapter an, beispielsweise für Model S und Model X. Andere Automarken wie Volkswagen oder BMW statten einzelne Fahrzeuge ebenfalls mit der notwendigen Technik aus, um den Akku an einer CHAdeMO-Ladestation auffüllen zu können – allerdings nur in Japan.
Die wesentlichen Vorteile einer CHAdeMO-Ladestation
Verglichen mit einer Wechselstrom-Ladesäule fällt die Ladeleistung an einer CHAdeMO-Stromtankstelle bedeutend höher aus. Daher geht es je nach Ladetechnik des Autos wesentlich schneller, den Akku mit Strom zu befüllen. Während Sie an einer Normalladestation etwa zwei bis vier Stunden warten müssen, bevor der Energiespeicher wieder voll ist, brauchen die Schnellladesäulen dafür lediglich 30 bis 60 Minuten. Anders als an Wechselstrom-Ladesäulen besteht hier nicht die Notwendigkeit, den Strom umzuwandeln. Der Elektroauto-Akku arbeitet nämlich ebenfalls mit Gleichstrom.
Ein Vorteil gegenüber des CCS-Ladestandards ist das bidirektionale Laden, welches im Moment lediglich an CHAdeMO-Ladestionen und -Wallboxen möglich ist. Allerdings arbeiten Experten bereits an Protokollen, um die Ladetechnologie auch für das Combined Charging System nutzen zu können.
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