Plug-in-Hybrid
Stand: 25.10.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Plug-in-Hybride werden noch bis zum Jahresende gefördert und haben sich in den letzten Jahren verhältnismäßig gut verkauft. Wie das Antriebskonzept der Fahrzeuge im Detail funktioniert und worin die Unterschiede zu gewöhnlichen Hybrid- sowie E-Autos bestehen, zeigt der nachfolgende Ratgeber auf. Zusätzlich erfahren Sie, für wen sich ein Plug-in-Hybrid lohnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Plug-in-Hybride besitzen neben einem Verbrennungsmotor auch einen Elektroantrieb samt Akku, dessen Reichweite allerdings relativ gering ausfällt.
- Der Akku von Plug-in-Hybriden fällt dennoch größer aus als der von Vollhybriden und lässt sich zudem auch via Stecker laden.
- Ein PHEV kann lohnenswert fürs Pendeln und für Personen sein, die häufig im zähflüssigen Stadtverkehr unterwegs sind, wenn mindestens ein Drittel aller Strecken mit dem Elektromotor zurückgelegt wird.
- Beim Kauf eines Plug-in-Hybriden erhalten Sie noch bis zum 31. Dezember 2022 eine Förderung in Höhe bis zu 6.750 Euro.
Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Ein Plug-in-Hybrid (Plug-in Hybrid Electric Vehicle, kurz PHEV) ist ein Kraftfahrzeug, das sowohl über einen Elektromotor als auch über einen Verbrennungsmotor verfügt. Letzterer befindet sich für gewöhnlich unter der Motorhaube, wohingegen der E-Motor in der Regel im hinteren Fahrzeugbereich sitzt. Demzufolge können Sie sowohl mit fossilen Brennstoffen als auch mit grünem Strom fahren. Anders ausgedrückt handelt es sich um eine Mischform aus Verbrenner und E-Auto.
Der englische Begriff „Plug-in“ bedeutet im Deutschen übrigens „einstecken“. Der Name kommt daher, dass sich der Akku auch mittels Stecker am Stromnetz laden lässt, also an öffentlichen Ladesäulen, an einer Wallbox und theoretisch auch an normalen Steckdosen. Auf letztere Option sollten Sie jedoch nur im Notfall zurückgreifen, da Haushaltssteckdosen nicht für eine derartig hohe Dauerbelastung ausgelegt sind.
Wie funktioniert ein Plug-in-Hybrid?
Ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug ermöglicht es, Strecken zwischen 40 und 100 Kilometer rein elektrisch zurückzulegen. Die entscheidende Variable stellt in diesem Zusammenhang die Größe des Akkus dar. Ist dieser leer, greift das Fahrzeug auf den Verbrennungsmotor zurück.
Die Batterie kann sowohl durch den Verbrennungsmotor, durch Rekuperation als auch via Stecker geladen werden. Es gibt aber ebenso auf E-Autos basierende Modelle, bei denen der für fossile Treibstoffe ausgelegte Motor dazu dient, den Akku zu laden. Die Umschaltung von einem Antrieb auf den anderen erfolgt in der Regel automatisch.
Unterschiede zwischen Hybriden, Plug-in-Hybriden und E-Autos
- Hybride (HEV, Hybridelektrofahrzeug): Die bekannteste Form der Hydriden ist ein Vollhybrid. Diese Fahrzeuge können sich nicht nur fossil angetrieben fortbewegen, sondern per Elektromotor und Akku auch rein elektrisch. Die Stromfahrten beschränken sich allerdings auf sehr kurze und eher langsamere Abschnitte, da der Elektromotor den Verbrennungsmotor nur unterstützt. Die Batterie kann zudem nicht per Kabel geladen werden, das Laden erfolgt durch Bremsenergie.
- Plug-in-Hybride (PHEV): Auf dem hybriden Ansatz basierend besitzen diese Fahrzeuge eine deutlich größere Batterie und können rein elektrisch Dutzende Kilometer zurücklegen. Meist arbeiten Elektro- und Verbrennungsmotor für eine effiziente Leistung zusammen. Der Akku lässt sich zu Hause und an öffentlichen Ladesäulen aufladen.
- E-Autos (BEV, Batterie-Elektrofahrzeuge): Ein Elektroauto verzichtet anders als Hybride auf einen Verbrennungsmotor und fährt per Elektromotor ausschließlich mit Strom. Der Akku ist entsprechend groß dimensioniert, um eine Reichweite von überwiegend mehreren Hundert Kilometer zurücklegen zu können. Geladen wird zu Hause und an öffentlichen Ladesäulen, die Nutzung der Bremsenergie ist gegeben.
Für wen lohnt sich ein Plug-in-Hybrid?
Laut dem ADAC ist der Kauf eines Plug-in-Hybriden nur dann sinnvoll, wenn Sie mindestens ein Drittel der Strecken via Elektroantrieb fahren. Daher sollte in jedem Fall die Möglichkeit bestehen, das Fahrzeug jede Nacht aufzuladen. Der Kauf eines solchen Fahrzeugs bietet sich demnach beispielsweise für Personen an, die täglich zur Arbeit pendeln.
Entspricht der Weg zur Arbeitsstätte mehr als der Hälfte der reinen Elektroreichweite, sollte idealerweise auch beim Arbeitgeber eine Ladesäule vorhanden sein.
Bedenken Sie jedoch: Aufgrund der zwei Motoren fällt das Gewicht von Plug-in-Hybriden höher aus als das von Autos mit einem Verbrennungsmotor. Daher kommt dieses Antriebskonzept meist bei SUVs, Sportwagen und Luxusautos zum Einsatz. Allerdings steht nicht der Umweltgedanke im Fokus, sondern eine sportliche Performance. Der Elektromotor unterstützt meistens nur den Verbrenner.
Wie werden Plug-in-Hybride geladen?
Der Ladevorgang läuft nach demselben Schema ab wie bei reinen E-Autos. Sie verbinden das Fahrzeug via Stecker mit einer Ladestation, Wallbox oder Steckdose, woraufhin der Akku aufgeladen wird. Wie schnell die Batterie vollständig aufgeladen ist, hängt neben seiner Kapazität vor allem von der Ladeleistung des Autos und der Ladesäule ab. Einige Plug-in-Hybride eignen sich sogar für öffentliche Schnellladestationen.
Kosten: Wie teuer ist ein Plug-in-Hybrid?
Die Anschaffungskosten fallen je nach Modell sehr unterschiedlich aus. Tendenziell sind Plug-in-Hybride vorrangig im mittleren und oberen Preissegment anzutreffen. Der Grundpreis der Fahrzeuge liegt überwiegend zwischen 40.000 und 80.000 Euro. Es gibt allerdings auch zahlreiche Modelle, die mehr als 100.000 Euro kosten. Für unter 40.000 Euro erhältliche Ausführungen werden dagegen nur vereinzelt angeboten.
Wichtiger Hinweis
Der Kauf von Plug-in-Hybriden mit einem Grundpreis von bis zu 40.0000 Euro wird noch bis zum 31.12.2022 mit bis zu 6.750 Euro gefördert. Liegen die Anschaffungskosten zwischen 40.000 und 65.000 Euro, fällt die Fördersumme mit 5.625 Euro etwas niedriger aus. Ab dem 1. Januar 2023 wird die Förderung vom Bund für Plug-in-Hybride komplett eingestellt.