Neobroker
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- Das Wichtigste in Kürze
- Was sind Neobroker?
- Wie finanziert sich ein Neobroker?
- Vergleich: Welcher Neobroker passt zu mir?
- Vor- und Nachteile
Das Wichtigste in Kürze
- Neobroker sind Online-Finanzdienstleister, die den Handel mit Aktien, ETFs und Fonds zu günstigen Konditionen oder sogar kostenlos anbieten.
- Neobroker geben Wertpapieraufträge nicht an die offiziellen Börsen weiter, sondern an private Handelsplätze, von denen sie Provision erhalten.
- Beim Vergleich von Neobrokern sollten Anleger nicht nur die Gebührenmodelle, sondern auch den Umfang der handelbaren Wertpapiere und gegebenenfalls das Sparplanangebot mit berücksichtigen.
Was sind Neobroker?
Bei Neobrokern handelt es sich um Finanzdienstleister, die sich auf die digitale Abwicklung von Wertpapiergeschäften für Privatanleger zu günstigen Preisen spezialisiert haben. Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, sind die Geschäftsprozesse weitestgehend automatisiert, auf persönliche Beratung oder Filialen wird verzichtet. Die Abwicklung der Kundenaufträge erfolgt entweder über die Internetseite des Neobrokers oder über eine Smartphone-App.
Die Konditionen der neuen Wertpapier-Dienstleister sind extrem günstig. Nicht nur die Depotführung ist für Privatanleger häufig kostenlos, sondern oftmals auch die Ausführung von Kauf- und Verkaufsaufträgen. Vom Wegfall der sonst üblichen Mindestgebühr pro Order profitieren vor allem Anleger, die häufig kleine Orders aufgeben wollen.
Neobroker oder Online-Bank: die Unterschiede
Mit ihren Geschäftsmodellen grenzen sich Neobroker nochmals von den bereits schon kostengünstigen und schlank organisierten Online-Banken ab.
Das betrifft insbesondere die Produktpalette: Während Online- und Direktbanken meist auch Sparprodukte, Ratenkredite, Girokonten und zuweilen sogar Baufinanzierungen anbieten, beschränken sich Neobroker weitgehend auf das Wertpapiergeschäft. Nur vereinzelt bieten Neobroker auch Girokonten oder Kreditkarten an.
Sogar bei der Führung der Kundendepots verzichten manche Neobroker auf eine eigene Infrastruktur und lassen die Depots bei Partnerbanken führen, um Investitionen zu sparen.
"Wer auf die Beratung in der Bankfiliale verzichten kann, findet bei Direktbanken und spezialisierten Online-Brokern meist wesentlich günstigere Depotangebote als bei klassischen Hausbanken. Insbesondere ETF-Sparpläne bieten zahlreiche Direktbanken und die spezialisierten Neo-Broker oft zu rabattierten Konditionen oder sogar komplett kostenfrei an."
Datum: 14.03.2024
Wie finanziert sich ein Neobroker?
Neobroker können den Wertpapierhandel zum Nulltarif oder zu minimalen Gebühren nur anbieten, weil ihnen die ausführenden Handelsplätze für jeden abgewickelten Auftrag eine Provision zahlen. Gehandelt werden die Wertpapiere dann nicht an den offiziellen Börsen, sondern auf privaten Handelsplätzen, die zumeist von Wertpapierhändlern oder Investmentbanken betrieben werden. Die Betreiber finanzieren sich selbst über kleine Preisspannen zwischen den An- und Verkaufskursen. Einen Teil davon geben sie an Neobroker weiter – sozusagen als Anreiz dafür, ihnen Kunden zuzuführen und damit die Umsätze zu erhöhen.
Bekomme ich schlechtere Kurse als an der Börse?
Wenn Handelsplattformen und Neobroker über Kursdifferenzen an den Umsätzen der Anleger Geld verdienen, stellt sich die Frage, ob Privatanleger im Vergleich zum Handel an der offiziellen Wertpapierbörse schlechtere Kurse bekommen. Sprich: Ob sie beim Kauf der Papiere einen höheren Kurs zahlen müssen und beim Verkauf weniger Geld erhalten.
Eine Untersuchung der deutschen Bankenaufsichtsbehörde Bafin ergab jedoch, dass der Wertpapierhandel über Neobroker im Vergleich zu Börsentransaktionen für Anleger keine Nachteile bringt. Wenn man neben den Kursen auch die Ordergebühren berücksichtige, seien vor allem bei Transaktionen mit kleinem Volumen Neobroker sogar etwas günstiger als Banken mit Zugang zu den offiziellen Börsen, urteilte die Bafin.
EU-Neuregelung beeinflusst Neobroker-Geschäftsmodell
Allerdings müssen Neobroker ihr Geschäftsmodell schon bald ändern, weil die Vergütung der Neobroker durch die Provisionen der Handelsplatzbetreiber ist durch das EU-Parlament für unzulässig erklärt worden ist. Ab dem Jahr 2026 dürfen diese Provisionen nicht mehr fließen, und dann könnten nach Ansicht von Experten die Konditionen der Neobroker etwas teurer werden.
Vergleich: Welcher Neobroker passt zu mir?
Um den am besten passenden Anbieter zu finden, sollten Sie beim Vergleich von Neobrokern mehrere Aspekte berücksichtigen.
- Transaktionskosten. Bei diesen Kosten handelt es sich um die Gebühren, die der Neobroker pro Transaktion erhebt. Dabei sollten Sie ermitteln, wie hoch der Betrag bei den für Sie typischen Ordergrößen ausfällt.
- Depotgebühren. Zusätzlich zu den Transaktionskosten können einzelnen Neobroker auch jährliche Gebühren für die Verwaltung des Wertpapierdepots erheben.
- Verfügbare Wertpapiere. Je nachdem, ob Sie Aktien, ETFs, aktiv gemanagte Fonds oder Derivate erwerben wollen, sollten Sie beim Neobroker-Vergleich prüfen, ob die gewünschte Wertpapiergattung im Sortiment ist.
- Sparpläne. Wenn Sie in regelmäßigen Raten Geld anlegen wollen, sollte der Neobroker eine ausreichende Zahl an ETF- bzw. Aktiensparplänen zu günstigen Konditionen anbieten.
Vor- und Nachteile
Im Vergleich zu Direktbanken oder der Wertpapieranlage bei klassischen Banken mit Beratung weisen Neobroker sowohl Vorteile als auch Nachteile auf.
Vorteile
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Nachteile
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Der wichtigste Vorteil von Neobrokern besteht in den günstigen Gebühren, die meist nochmals deutlich geringer sind als beim Wertpapierhandel über Direktbanken. | Für unerfahrene Anleger können Neobroker Risiken mit sich bringen, weil der Anleger beim Investment auf sich allein gestellt ist und keine Beratung in Anspruch nehmen kann. Wer zu risikofreudig handelt und sich dabei verspekuliert, tut dies auf eigene Gefahr. |
Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Neobroker ETF- und Aktiensparpläne zu günstigen Konditionen oder sogar gebührenfrei anbieten. Damit haben Sparer die Möglichkeit, schon mit kleinen regelmäßigen Beträgen langfristig Wertpapiervermögen aufzubauen. | Gerade die einfache Handhabung und die günstigen Ordergebühren können dazu verleiten, dass schnell mal ein Wertpapier gekauft wird, ohne dass der Anleger zuvor das Für und Wider sorgfältig abgewogen hat. Wer sich für einen Neobroker entscheidet, sollte daher Selbstdisziplin beim Wertpapierhandel mitbringen. |
- | Das eingeschränkte Angebot an Wertpapieren und Handelsplätzen kann überdies für Anleger nachteilig sein, die auch mal exotische Wertpapiere ins Depot nehmen wollen. |