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KfW-Förderung für Neubau, Kauf und Modernisierung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Bei der Förderung von Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz bei Wohngebäuden spielt die KfW eine wichtige Rolle. Bauherren können von unterschiedlichen Förderprogrammen profitieren.

Das Wichtigste in Kürze

  • KfW-Förderung gibt es je nach Programm als Darlehen mit Zinsvergünstigung bzw. Tilgungszuschuss oder als direkten Zuschuss.
  • Im Regelfall müssen Sie KfW-Fördermittel beantragen, bevor Sie die Aufträge an Handwerker vergeben.
  • Bei manchen Förderprogrammen im Bereich der energetischen Sanierung ist die Einbindung eines Energieberaters verpflichtend.

Zur Baufinanzierung

KfW-Förderung gibt es als Zuschuss und als Darlehen

Ob beim privaten Hausbau oder der Modernisierung des Eigenheims: Für zahlreiche Baumaßnahmen gibt es eine Förderung durch die öffentlich-rechtliche Investitionsbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Fördermittel gibt es vor allem, wenn Sie klimafreundlich bauen oder sanieren – also für Investitionen in einen hohen energetischen Gebäudestandard. KfW-Förderung gibt es aber auch für den altersgerechten Umbau Ihres Hauses oder ganz allgemein für den Eigenheimerwerb generell. Wir erklären, wie Sie KfW-Förderung beantragen, für welche Maßnahmen es KfW-Fördermittel gibt und welche Formen der Förderung es gibt.

KfW-Förderung gibt es für Bauherren ebenso wie für Eigenheimbesitzer, die ihre Immobilie umbauen und modernisieren wollen. Welche Voraussetzungen Antragsteller für die KfW-Förderung erfüllen müssen, ist im zugrundeliegenden Förderprogramm festgelegt.

Grundsätzlich gibt es KfW-Förderung in Form von Investitionszuschüssen oder als Darlehen mit Tilgungszuschuss. Beim Investitionszuschuss beteiligt sich die Bank zu einem bestimmten Prozentsatz an den Kosten einer baulichen Maßnahme. Beim KfW-Förderkredit mit Tilgungszuschuss verzichtet die KfW auf einen bestimmten Anteil der Tilgung. Somit muss der Kreditnehmer einen Teil des Darlehens gar nicht zurückzahlen.

Ein passendes KfW-Förderprogramm finden

Als öffentlich-rechtliche Investitionsbank ist die KfW in zahlreichen Geschäftsfelder aktiv. So gibt es Fördermittel beispielsweise auch in Form von günstigen Studienkrediten oder die Bank unterstützt bei der Existenzgründung. Auch wer eine Immobilie bauen, kaufen oder umbauen will, steht vor einer Vielzahl unterschiedlicher Förderprogramme. Die wichtigsten stellen wir Ihnen kurz vor:

KfW 124: Wohneigentumsprogramm

Was wird gefördert?

Bau oder Kauf einer selbstgenutzten Immobilie

Konditionen:

  • bis zu 100.000 Euro als zinsgünstiges Darlehen
  • Sollzinsbindung: 5 oder 10 Jahre
  • tilgungsfreie Anlaufzeit: 1 bis 3 Jahre
  • 4 bis 25 Jahre Laufzeit
  • alternativ: Endfälliges Darlehen mit 4 bis 10 Jahren Laufzeit

Hier finden Sie weitere Informationen zum KfW 124 Wohneigentumsprogramm.

KfW 134: Wohneigentumsprogramm – Genossenschaftsanteile

Was wird gefördert?

Finanzierung von Genossenschaftsanteilen für selbstgenutzten Wohnraum.

Konditionen:

  • bis zu 100.000 Euro als Darlehen
  • Sollzinsbindung: 5 oder 10 Jahre
  • 4 bis 35 Jahre Laufzeit
  • alternativ: Endfälliges Darlehen mit 4 bis 10 Jahren Laufzeit

KfW 270: Erneuerbare Energien – Standard

Was wird gefördert?

Errichtung, Erwerb und Erweiterung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien

Konditionen:

  • bis zu 50 Mio. Euro pro Vorhaben als zinsgünstiges Darlehen
  • Höhe des Zinses ist von der Bonitätseinstufung abhängig
  • 5 bis 20 Jahre Zinsbindung
  • 5 bis 30 Jahre Laufzeit
  • je nach Laufzeit 1 bis 5 Jahre tilgungsfreie Anlaufzeit

Besonderheit:

Neben Privatpersonen richtet sich das Programm auch an Unternehmen, Genossenschaften und andere Organisationen.

KfW 261: Wohngebäude-Kredit

Was wird gefördert?

Förderfähig sind neu errichtete Wohngebäude, die den Effizienzhaus-Standard 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse erfüllen oder beim Sanieren zu einem Effizienzhaus die Stufe 85 oder besser erreichen. Beim Sanieren erhalten Sie einen zusätzlichen Kreditbetrag, wenn Ihr Effizienzhaus die Kriterien der Erneuerbaren-Energien-Klasse erfüllt. Die Förderung erfolgt durch einen Tilgungszuschuss, der je nach Vorhaben höher oder niedriger ausfallen kann.

Konditionen beim Bau und Kauf eines Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse:

  • Der maximal förderfähige Kreditbetrag beträgt 120.000 Euro
  • Der Tilgungszuschuss beträgt 5 %
  • Laufzeit 4 bis 30 Jahre
  • Zinsbindung 10 Jahre

Konditionen beim Sanieren eines Effizienzhauses:

  • maximaler Kreditbetrag 120.000 Euro, bei zusätzlicher Umstellung der Heizungsanlage 150.000 Euro pro Wohneinheit
  • Tilgungszuschuss ist abhängig von Kreditbetrag und erreichtem Effizienzstandard, maximaler Tilgungszuschuss 37.500 Euro pro Wohneinheit
  • Laufzeit 4 bis 30 Jahre
  • Zinsbindung 10 Jahre

Weitere Informationen finden Sie unter KfW 261.

KfW 159: Altersgerecht Umbauen – Kredit

Was wird gefördert?

Umbau oder Kauf von altersgerecht umgebautem Wohnraum. Die Förderung erfolgt durch eine Zinsverbilligung des Darlehens.

Konditionen:

  • bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit als zinsgünstiges Darlehen
  • 5 oder 10 Jahre Zinsbindung
  • 4 bis 30 Jahre Laufzeit
  • Alternativ: endfälliges Darlehen mit 4 bis 10 Jahren Laufzeit

Besonderheit:

Das Programm umfasst auch Einzelmaßnahmen für mehr Einbruchschutz.

Oft muss für KfW-Förderung ein Energieberater eingebunden sein

Wenn Sie ein Effizienzhaus bauen oder ihre Bestandsimmobilie energieeffizient umbauen, verlangt das jeweilige Förderprogramm in der Regel, dass ein qualifizierter „Experte für Energieeffizienz“ an der Maßnahme beteiligt wird. Er soll in der Planungsphase und baubegleitend sicherstellen, dass die anvisierten Ziele erreicht werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) führt eine Liste sämtlicher Energieberater mit der notwendigen Qualifikation. Verbraucher können auf der Webseite energie-effizienz-experten.de bequem nach geeigneten Fachleuten in ihrer Nähe suchen.

Energieberater können die Bauherren zugleich zielsicher durchs Dickicht des Förderdschungels führen. Häufig stehen für die Modernisierung noch andere Fördermittel zur Verfügung – zum Beispiel vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Manchmal gibt es auch noch regionale Fördermittel oder ein weiteres KfW-Förderprogramm, das sich sinnvoll kombinieren ließe. Die Experten für Energieeffizienz kennen sich aus und geben wertvolle Tipps. An den Kosten beteiligt sich die KfW mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent.

So beantragen Sie die KfW-Förderung

Wie Bauherren KfW-Förderung beantragen müssen, hängt vom jeweiligen Förderprogramm ab. Fast immer muss der Antrag aber gestellt und genehmigt sein, bevor Sie mit der geplanten Maßnahme beginnen oder den Kaufvertrag für eine förderfähige Immobilie unterschreiben. Der Antrags- und Auszahlungsprozess für die KfW-Förderung unterscheidet sich außerdem je nachdem, ob Sie Zuschüsse oder ein zinsgünstiges Darlehen beantragen.

Förderkredit wird über die Bank beantragt

Ein KfW-Kredit wird nicht von Ihnen selbst, sondern von der Bank beantragt, bei der Sie auch Ihre Baufinanzierung abgeschlossen haben. Die durchleitende Bank stellt den Antrag bei der KfW und der Förderkredit fließt dann einfach in Ihre Immobilienfinanzierung ein. Sobald der Antrag bewilligt wurde, können Sie anfangen zu bauen oder den Kaufvertrag abschließen. Wenn das Förderprogramm einen Tilgungszuschuss vorsieht, wird dieser nach Abschluss der Bauarbeiten ausgezahlt. Die Auszahlung der Tilgungszuschüsse wird ebenfalls über die durchleitende Bank beantragt.

In der Wahl Ihres Finanzierungspartners sind Sie übrigens völlig frei. Unser Tipp: Gerade bei großen Investitionen wie einer Immobilienfinanzierung oder der Modernisierung einer Bestandsimmobilie lohnt sich der Anbietervergleich. Wegen der hohen Summen und langen Laufzeiten haben bereits kleine Zinsunterschiede große Auswirkungen. Bei einem Darlehen von 200.000 Euro mit einer Tilgung über 20 Jahre entstehen schon durch einen um 0,2 Prozentpunkte höheren Zinssatz Zusatzkosten von über 4.000 Euro.

Eine günstige Bank für Ihre Baufinanzierung finden Sie einfach und bequem über unseren Baufinanzierungsrechner. Falls Sie für Ihr Vorhaben bereits an einem bestimmten KfW-Förderprogramm interessiert sind, geben Sie das am besten gleich bei Ihrer Anfrage mit an. Dafür steht Ihnen in der Eingabemaske ein Freitextfeld zur Verfügung.

zum Baufinanzierungsrechner

Zuschüsse müssen Sie selbst beantragen

Viele Förderprogramme sehen einen Zuschuss vor. Diesen müssen Sie selbst über das Zuschussportal der KfW beantragen. Welche Nachweise Sie für den Antrag benötigen, ist je nach Förderprogramm unterschiedlich. Beim Antrag für den Zuschuss zur energetischen Modernisierung müssen Sie beispielsweise eine spezielle ID angeben, die Sie von Ihrem Energieberater erhalten.

Wichtig: Starten Sie Ihr Vorhaben erst, nachdem Ihre Zuschüsse bewilligt wurden. Selbst wenn die geplanten Maßnahmen eigentlich förderfähig wären, schließen die meisten KfW-Programme eine Förderung für bereits begonnene oder abgeschlossene Vorhaben aus. Ausgezahlt werden die Zuschüsse nach Abschluss einer Maßnahme. Bei der energetischen Modernisierung ist dafür wieder eine Bestätigung des Energieberaters nötig. Die Auszahlung wird über das Zuschussportal der KfW beantragt.