Förderung Hausbau und Sanierung: So klappt's!
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Auf dem Weg in die eigenen vier Wände können Bauherren und Immobilienkäufer mit Hilfe von Fördermitteln ihre Finanzierungskosten senken. Hierfür stehen verschiedene Fördermittel für Hausbau, Erwerb von Wohneigentum und Sanierung bereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wohn-Riester-Zulage hilft beim Aufbau von Eigenkapital und senkt die Kosten bei der Finanzierung von selbstgenutztem Wohneigentum.
- Die bundeseigene Förderbank KfW bietet vielfältige Möglichkeiten zur Förderung. Sanierung und der Bau besonders energiesparender Häuser stehen dabei im Vordergrund.
- Für die Heizungsumstellung und Einzelmaßnahmen bei der energetischen Sanierung hält das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Zuschussprogramme bereit.
- Für Familien mit niedrigem Einkommen können die regionalen Programme der landeseigenen Förderbanken in Frage kommen.
Hausbau-Förderung: Wie können Bauherren profitieren?
Wer ein Haus baut oder eine Wohnung kauft, muss oft hohe fünfstellige Summen als Eigenkapital einbringen und darüber hinaus über viele Jahre das Finanzierungsdarlehen abzahlen. Um angesichts der hohen Immobilienpreise das Wohneigentum erschwinglicher zu machen, bietet der Staat Fördermittel in unterschiedlichen Formen an. Neben direkten Zuschüssen gibt es auch Förderkredite, bei denen die Zinsen vergünstigt sind und die der Finanzierungsnehmer teilweise nicht in voller Höhe zurückzahlen muss.
Mit der Förderung von Hausbau und Sanierung verfolgt der Staat je nach Förderprogramm unterschiedliche Ziele:
- Wer noch kein Eigenheim besitzt, kann seine Ersparnisse mit Fördermitteln aufstocken, um beim Erwerb mehr Eigenkapital einbringen zu können.
- Für Familien mit unterdurchschnittlichem Einkommen soll mit Hilfe der Förderung Hausbau oder Wohnungskauf erschwinglich werden.
- Teure Investitionen in besonders energiesparende Häuser sind mit staatlicher Unterstützung für Bauherren und Hauseigentümer attraktiver.
Wohn-Riester: Förderung bei Eigenkapitalbildung und Finanzierung
Wohn-Riester soll Arbeitnehmer dabei unterstützen, dass sie sich dank der Förderung Wohneigentum leisten können. Förderfähig sind im Rahmen des Riester-Sparens Bausparverträge mit Riester-Zertifizierung, die der Sparer zu einem späteren Zeitpunkt für den Erwerb eines selbstgenutzten Eigenheims verwenden muss. Auch nach dem Immobilienkauf lässt sich die Wohn-Riester-Förderung fortsetzen: Wenn die Finanzierung mit einem Riester-Darlehen erfolgt, bezuschusst der Staat die Tilgung innerhalb der Riester-Grenzen mit Zulagen.
Wenn Sie die Eigenkapitalbildung oder die Finanzierung Ihres Eigenheims mit Wohn-Riester fördern lassen, können Sie eine Grundzulage von 175 Euro pro Person erhalten. Hinzu kommt eine Kinderzulage, die für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro und für ältere Kinder 185 Euro beträgt.
Voraussetzung für die Riester-Förderung ist, dass der Sparer entweder Beamter oder Pflichtmitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung ist.
KfW-Fördermittel: Hausbau und Sanierung begünstigt
Die staatliche Förderbank KfW vergibt Kredite und Zuschüsse. Hausbau und Sanierung stehen dabei im Mittelpunkt, wenn nach Abschluss der Maßnahmen das Gebäude besonders energiesparend ist. Neben dem Sanierungs- und Hausbau-Programm bietet die KfW noch Fördermittel für Barrierereduzierung und Einbruchsschutz sowie ein marktüblich verzinsten Immobilienkredit an. Die nachfolgende Tabelle zeigt die wichtigsten ab dem 1. Juli 2021 geltenden KfW-Förderprogramme im Überblick.
Förderung Eigenheim-Erwerb
KfW-Nr.
|
Name
|
Art der Föderung
|
Voraussetzungen
|
|
---|---|---|---|---|
124 | Wohneigentumsprogramm | Darlehen zu Marktkonditionen für den Immobilienkauf | Keine weiteren Voraussetzungen | |
261 | Wohngebäude – Kredit | Kredit mit Tilgungszuschuss | Bau, Kauf oder Sanierung eines KfW-Effizienzhauses |
Förderung Sanierung
KfW-Nr.
|
Name
|
Art der Föderung
|
Voraussetzungen
|
|
---|---|---|---|---|
261 | Wohngebäude – Kredit | Kredit mit Tilgungszuschuss | Energetische Sanierung im Bestand zum KfW-Effizienzhaus oder Einzelmaßnahmen | |
159 | Altersgerecht Umbauen | Kredit mit Tilgungszuschuss | Barriereabbau und Verbesserung des Einbruchsschutzes bei der Sanierung | |
433 | Energieeffizient Bauen und Sanieren - Zuschuss Brennstoffzelle | Zuschuss | Nur für den Einbau eines stationären Brennstoffzellensystems |
Beim Zugang zu den KfW-Förderprogrammen gibt es zwei unterschiedliche Wege: Während Sie nicht rückzahlbare Zuschüsse direkt über das Online-Zuschussportal der KfW erhalten, müssen Sie bei Förderkrediten den Darlehensantrag bei Ihrer Hausbank stellen.
Bafa-Förderung: Energetische Sanierung und Heizungsumstellung im Fokus
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ist neben der KfW die zweite wichtige Anlaufstelle für Bauherren, wenn es um Fördermittel des Bundes bei der Sanierung geht. Hier gibt es ausschließlich nicht rückzahlbare Zuschüsse, Förderkredite bietet das Bafa nicht an.
Zuschüsse für Einzelmaßnahmen bei der energetischen Sanierung
Für einzelne Sanierungsmaßnahmen, die der Reduzierung des Energieverbrauchs dienen, können Sie vom Bafa einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Investitionskosten erhalten. Voraussetzung ist, dass die technische Ausführung der Maßnahmen den Vorgaben des Bafa-Förderprogramms entspricht. Dies muss nach dem Abschluss der Arbeiten ein Energieexperte bestätigen.
Förderung der Heizungsumstellung
Speziell für die Umstellung bestehender Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien können Hauseigentümer Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erhalten. Förderfähig sind die folgenden Anlagen:
- Wärmepumpen für die Zentralheizung,
- Holzpellet-Heizungen,
- thermische Solaranlagen für die Heizungsunterstützung sowie
- Gasheizungen in Kombination mit einer Wärmepumpe oder thermischen Solaranlage als Ergänzung.
Die Höhe der Bafa-Zuschüsse hängt von der Art des neuen Wärmeträgers ab. Zusätzliche Förderung gibt es für die Stilllegung einer alten Ölheizung sowie für die Integration des Heizungsaustauschs in einen individuellen Sanierungsfahrplan. Je nach Konstellation beträgt die Förderung bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, deren Höhe pro Wohneinheit maximal 60.000 Euro betragen darf.
Regionale Förderung: Eigenheim-Finanzierung auch bei niedrigem Einkommen
Die regionale Hauskauf- und Hausbau-Förderung soll in erster Linie Familien mit geringerem Einkommen bei ihrer Eigenheim-Finanzierung unterstützen. Die Voraussetzungen für den Erhalt der regionalen Förderkredite sind je nach Bundesland unterschiedlich gestaltet. Maßgebend sind im Regelfall das Einkommen sowie die Anzahl der zur Familie gehörenden Kinder.
Zuständig für die Vergabe der regionalen Förderkredite sind die Förderbanken der Bundesländer. Den Antrag müssen Finanzierungswillige über ihre Hausbank stellen. Die Banken vor Ort verfügen auch über Informationsmaterial zur Höhe der im jeweiligen Bundesland geltenden Einkommensgrenzen.
- Hypothekenzinsen: So kommt Ihr Bauzins zustande
- Mit Sondertilgungen bei der Baufinanzierung Tausende Euro sparen
- Tilgungssatz berechnen und anpassen
- Wie viel Haus kann ich mir leisten?
- Finanzierungsbestätigung
- Förderung für Wärmepumpen im Überblick
- Förderung für Heizungen: Zuschüsse von KfW und BAFA