Mietpreisbremse nutzt aktuell nur Gutverdienenden
Stand: 21.06.2017
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Berlin - Laut Vertretern der Immobilienwirtschaft nutzt die Mietpreisbremse vor allem wohlhabenden Menschen, die sich keine eigene Wohnung zulegen wollen. Die wenigen Profiteure dieser vor zwei Jahren eingeführten gesetzlichen Regelung seien vor allem in der Gruppe "Doppelverdiener ohne Kinder" zu finden, sagte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner, am Dienstag in Berlin. In den seltenen Fällen, in denen begehrte Wohnungen aufgrund der Mietpreisbremse günstig angeboten würden, könnten die Vermieter nun unter noch mehr Interessenten auswählen. Den Zuschlag erhielten dann meist Bewerber mit hohen, sicheren Einkommen.
Die Mietpreisbremse gilt in Ballungsgebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt - ausgenommen sind Neubauten und frisch sanierte Immobilien. Durch eine Preisbegrenzung bei der Wiedervermietung soll verhindert werden, dass immer mehr Normalverdiener aus beliebten Quartieren verdrängt werden.
Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass sich viele Vermieter nicht daran halten. Grüne, Linke und SPD treten deshalb für eine Verschärfung der Bestimmung ein. Die SPD will dem Vermieter auferlegen, die Vormiete offenzulegen. Die CDU hält laut einer Befragung durch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW/Köln) am Status quo fest. Die Linke will, dass eine Umgehung der Mietpreisbremse als Betrug geahndet wird. CDU und SPD wollen Familien mit Kindern einen Zuschuss für den Immobilienkauf gewähren.