Bundesbank sieht keine Blase bei Immobilienpreisen
Stand: 31.08.2017
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Frankfurt/Main - Wegen der dauerhaft niedrigen Zinsen steigt der Anteil der Immmoblienkredite in den Bankbilanzen. Für die Bundesbank ist das Grund zur Wachsamkeit. Anzeichen für eine gefährliche Preisblase sieht sie aktuell aber nicht.
Die Bundesbank sieht derzeit keine Anzeichen für gefährliche Übertreibungen am Markt für Häuser und Wohnungen in Deutschland. "Wir sehen aktuell keine Immobilienpreisblase, die uns Sorgen bereiten müsste", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in Frankfurt. "Wohl aber lautet das Gebot, wachsam zu sein."
Banken gehen höhere Risiken ein
Die Standards für die Kreditvergabe seien zwar noch nicht weitreichend gelockert worden. Dennoch zeige sich angesichts der großen Nachfrage nach Finanzierungen wegen der niedrigen Zinsen, dass die Institute "tendenziell bereit sind, höhere Risiken einzugehen", sagte Dombret.
"Im Niedrigzinsumfeld nehmen die Immobilienkredite in den Bankbilanzen zu - sowohl das Gesamtvolumen als auch die durchschnittliche Kreditgröße sind merklich gestiegen", führte der Bankenaufseher aus. "Außerdem scheinen die Institute bereit zu sein, Kredite gegen geringere Sicherheiten zu vergeben."
Banken sind für Preiskorrekturen gewappnet
Die Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin befragten von April bis Juni dieses Jahres 1555 kleine und mittelgroße Kreditinstitute in Deutschland zu Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit im Niedrigzinsumfeld. Dabei untersuchten die Aufseher auch, wie gut Banken und Sparkassen einen Preiseinbruch im Wohnimmobiliensektor überstehen würden. Ihr Fazit: "Den Modellanalysen zufolge sind die meisten Institute auch den angenommenen Korrekturen der Wohnimmobilienpreise von bis zu 30 Prozent gewachsen."